Übersetzungen

Anlage 20.c

 

1. Video „Kalaupapa - A Love Story“

S = Sprecher

H = der alte Herr im roten Hemd

F = seine Frau

K = Kind

I = Interviewer

L = Schwester Alicia Damien Lau

--

Schrift:

Das explore Team fand auf einer philanthropischen Mission die Insel Molokai und entdeckte, dass eine Insel auf Hawaii gibt, die von der Welt vergessen wurde.

H

Wenn du die Glocke hörst, weißt du, dass jemand stirbt, und bevor ich hierher kam, läutete sie dreimal am Tag.

S

(historische Aufnahme: die entstellten Gesichter von Leprakranken)

Kalaupapa – eine Halbinsel, so abgelegen, dass nur einmal im Jahr mit Nachschub versorgt wurde.

Gesegnet mit der Schönheit der Natur, verdammt durch die Furcht der Menschen.

Der erste dokumentierte Fall der Hansen-Krankheit, früher als Lepra bekannt, trat 1848 auf. Ihre schnelle Ausbreitung unter den Hawaianern und fehlende Heilmittel machten ein vollständige und totale Isolation dringend notwendig.

1866 wurden die ersten Kranken auf Kalaupapa ausgesetzt und kämpften 7 lange Jahre um ihr Leben, bevor Father Damian dorthin kam.

Damian de Veuster wurde 3. Januar 1840 geboren.

Father Damian, auch als gesegneter Father of Molokai bekannt,  - ein römisch-katholischer Priester, in Belgien geboren, trat in die Kongregation des Heiligsten Herzens Jesu und Mariens ein.

Völlig hingegeben seiner priesterlichen Aufgabe tat er wesentlich mehr, als nur die Hl. Messe lesen.

Er baute Häuser für die Kranken, Kirchen und – Särge. Er wurde zum Vater für die kranken Verlassenen.

Father Danian war ein phantastischer Mensch, er gab sein Leben hin, um anderen zu dienen.

Viele waren vergessen von ihren Familien als sie ihrer letzten Ruhestätte brauchten.

Father Danian gab jedem Verstorbenen seine eigene Grabstätte – das gab es vor sein er Ankunft nicht. Von 9000 Kranken existieren nur 1300 Gräber mit Namen.

Er starb an Lepra am 15. April 1889 im Alter von 49 Jahren.

An seinem Sterbebett stand die nächste Heilige, Mutter Marianne Cope. Sie führte das bedeutende Werk Father Damians fort.

Mutter Marianne widmete 29 Jahre ihres Lebens an Kranken von Kalaupapa. Ihr tatkräftiges Mitleid half das Schicksal der Leprakranken auf den Hawaianischen Inseln zu lindern.

L

Wenn man Pater Damian und Mutter Marianne betrachtet, sieht man, dass

beide nicht einfach kamen, nur um einen Job zu erledigen. Sie sorgten sich um die Kranken wie Mütter um ihre Kinder. Sie waren in der Lage sich um sie zu kümmern. Sie sahen sie als Individuen und Menschen, weil sie das auch waren.

S

Stellen Sie sich das Leid vor, als Kind den Eltern weggenommen zu werden.

Es folgt die Geschichte des alten Mannes. Ein Kind spricht zu den historischen Fotos aus seiner Kindheit.

K

Sie sagten: Dies ist dein letzter Ort. Hier wirst du bleiben und sterben. Das haben sie zu mir gesagt. Ich war ein Kind von 13 Jahren.

Wie die anderen Kranken holten sie mich aus der Schule. Ich schrie nach meiner Mutter und meiner Familie.

Dann schickten sie mich nach Kalaupapa. Dahin schickten sie die meisten von uns. Die meisten sind gestorben.

I

Es muss furchtbar sein, von seiner Familie getrennt zu werden.

M

Ja, für mich war das eine schwere Zeit. Nicht nur für mich, ich denke an alle, denn du wirst getrennt von deiner Mama und deinem Papa, von deinen Geschwistern und deiner Familie. Die Frauen werden getrennt von ihren Babies und die Eltern von ihren Kindern.

S

Leprakranker Babies wurden den Eltern einfach weggenommen.

F

Meine Tante sagte zu meiner Mutter, sie sollte mit mir zum Arzt gehen. Dann sagte man zu meinen Eltern: Ist da noch jemand krank außer ihr? Es war keiner. Zu mir sagten sie, ich dürfte nicht bei meiner Familie bleiben. Ich wusste nicht einmal, dass ich angesteckt war. Ich wusste es nicht. Bis meine Tante mir sagte, dass da etwas an meinem Fuß war, an meinen Händen und an meinem Gesicht.

Ich fühlte mich nicht unglücklich, dass ich meine Familie verließ. Ich war glücklich, weg von ihnen zu sein. Ich konnte ja nicht bei ihnen bleiben. Entfernt von ihnen war ich sicher, auf mich selbst gestellt und sie nicht zu belasten.

I

Wann sind Sie hierher gekommen?

M

1959. Das erste Mal bin ich 1951 hierher gekommen, um meine Schwestern und meinen Bruder zu besuchen. Ich hatte zwei Schwestern und einen Bruder hier. Eine meiner Schwestern starb – sie starb 1942.

S

Drei Dinge bleiben für immer: Glaube, Hoffnung und Liebe.

--

Bild des Ehepaars: Ivy und Boogie Kahilihiwa

S

Seit wann sind Sie verheiratet?

M

Seit 32 Jahren. Wir haben am 27. August geheiratet, an einem Freitag.

(Zum Hochzeitsfoto setzt Musik ein – der Hymnos Akathistos.)

S

Zwischen Schmerzen, Leiden und Tod fanden sich Ivy und Boogie. Wie kann der Mensch erlauben, dass an einem solch heiligen Ort, dass so viel Leid und Schnerz existiert?

--

Schrift:

Father Danian wurde heiliggesprochen als erster Heiliger Hawaiis am 11.10. 2009 in Rom.

Ivy und Boogie durften bei der Heiligsprechung dabei sein.

 

2. Ausschnitt aus dem Spielfilm über P. Damian

G = Großvater

J = Junge

D = Pater Damian

G

Was willst du, Priester?

J

(beteuert) Ich habe nichts gesagt, nicht mal in der Beichte!

G

Ich habe eine teuflische Krankheit. Meine Füße sind gefühllos. Auch meine Hände. Sehen Sie: Die Flamme verbrennt mich – aber ich spüre nichts.

D

Sie müssen ins Krankenhaus!

G

Ins Krankenhaus? Ohne Betten?

D

Man wird Ihre Wunden reinigen und sie fachgemäß verbinden.

G

Ich bin nicht katholisch und ich werde es auch nie werden!

D

Wie Sie leben wollen, das müssen Sie selbst entscheiden. Aber wenn Sie noch mal dieses Kind schlagen...

G

(lacht)

D

Ich sag Ihnen noch mal: Sie müssen in ein Krankenhaus, wie es auf dieser Insel keines gibt! Verstanden?

G

(lacht)

D

He, haben Sie verstanden?

Ich möchte, dass Sie zustimmen!

G

Gut, gut!

 Szenenwechsel: Pater Damian verbindet den Aussätzigen provisorisch vor dessen Hütte.

G

Sie sollten die Aussätzigen nicht anrühren!

Und noch weniger mit ihnen essen!

D

Ich kenne jemand, der Wunden verbinden kann. Er wird es mir beibringen.

G

Der Mann ist nicht normal.

D

Oh, sein Geist ist offenbar in Ordnung.

Ich habe Angst vor der Krankheit, aber ich lege mein Wohl in die Hände Gottes und der Hl. Jungfrau. Sie werden mich beschützen, solange es nötig ist.

G

Sie sind der geborene Missionar!

D

Nein, überhaupt nicht! Ich war nicht intelligent genug. Ich musste hart arbeiten, um das Latein und die Theologie zu schaffen.

G

Ich verstehe, klar, das ist wichtig.

D

Oh ja.