20.  Das Opfer im Neuen Testament - Jesu Hingabe

Einführung:

 

  1. Mit der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n.Chr. endeten auch die (Tier)Opfer. Aus christlicher Sicht waren sie bereits durch den Kreuzestod Jesu außer Kraft gesetzt: An ihre Stelle war die stellvertretende Hingabe Jesu Christi, des Gottessohnes, getreten.
    Gott hatte die Opferrichtung umgekehrt. War das Opfer des Alten Bundes ein Opfer der Menschen für Gott, so opferte jetzt der Sohn Gottes sein Leben für die Menschen.
  2. Im Abendmahlssaal hatte Christus zu seinen Jüngern gesagt:
    Dies ist mein Leib für euch. In diesem „für“ kommt das Opfer Jesu und seine Bedeutung für uns zum Ausdruck.
    Wie können wir dieses zentrale Glaubensgeheimnis unserem Kind ansatzweise vermitteln?
    1. Wir versuchen es, indem wir im ersten Teil des Kapitels am Beispiel des Missionars Damian de Veuster darstellen, was „Hingabe des Lebens für andere“ bedeutet. (A 1)
      Dabei muss deutlich werden, was dieser Vergleich nicht leisten kann. Denn der Unterschied zwischen der Lebenshingabe Damian de Veusters und Jesu Christi ist fundamental:

      Pater Damian ist gestorben.

      Jesus Christus ist auferstanden.

      Pater Damian war ein Mensch und als Mensch unvollkommen.

      Jesus Christus ist der Sohn Gottes.

      Pater Damian lebte und starb für die Aussätzigen von Molokai.

      Jesus lebte und starb für die gesamte Menschheit.

    2. Deshalb geht es im zweiten Teil um die universale Heilsbedeutung des Todes Jesu und die Auferstehung.
      Wir veranschaulichen Tod und Auferstehung durch die Betrachtung eines romanischen Triumphkreuzes.

 

Anmerkungen

(A 1) Mahatma Gandhi hat über Pater Damian gesagt:

„Die Welt der Politik und der Presse kennt nur wenige Helden, die mit Pater Damian  von Molokai zu vergleichen sind. Die Mühe lohnt sich, nach der Quelle zu suchen, aus der so viel Heldentum kommt.“ (Gavan Daws, Damian de Veuster, Herder 1988, Umschlag)