B 2. Jesu Geduld mit Petrus - und uns
Einführung

 

In diesem Kapitel erzählt Petrus,

  • wie er im See Genezareth zu versinken droht und der Herr ihn rettet
  • wie er sich gegen die Fußwaschung wehrt und sie dann doch erbittet
  • wie er dem Herrn die Treue schwört und dieser ihm die Verleugnung ankündigt
  • und wie er in Getsemani die Müdigkeit nicht besiegen kann und Jesus allein lässt in seiner schwersten Stunde.
  1. Durch die Erzählung des Petrus lernen wir Jesus noch besser kennen. Dabei kommen Eigenschaften Jesu zur Sprache, die im Hinblick auf die Beichte von besonderer Bedeutung sind.
    • Geduld
      Wenn wir sehen, wie geduldig Jesus mit Petrus war, dürfen wir hoffen, dass er auch mit uns Geduld haben wird - vorausgesetzt, dass wir uns so ehrlich bemühen wie Petrus.
    • seine Forderung nach unbedingtem Vertrauen. Wir formulieren bewusst „Forderung“ und wenden uns damit gegen ein verharmlosendes Jesusbild.
    • sein Wissen um die Schwächen der Menschen sowie
    • sein Verlangen nach Gemeinschaft mit den Menschen. Schon im Kommunionkurs sagten wir: Jesus ist enttäuscht, wenn wir nicht zur Messe kommen. Diese Aussage wird hier aufgegriffen und untermauert. (A 1)
  2. Wir thematisieren außerdem die Fragen:
    • Was bedeutet Beten?
    • Was bedeutet Glauben?

Nach der Bildbetrachtung bildet ein Kurzvideo den Abschluss. Es hat als Thema die Fußwaschung:

Papst Franziskus feiert Messe im Jugendgefängnis
Das Kurzvideo zeigt, wie Papst Franziskus in einem römischen Jugendgefängnis zwölf jugendlichen Straftätern, darunter einer Muslima, die Füße wäscht. Die Bilder werden dreimal wiederholt, sie werden nicht kommentiert, es ertönt nur Musik im Hintergrund.

 

Anmerkung

(A 1) Es ist eingewendet worden, in den Kindern werde durch die Aussage: „Jesus ist enttäuscht, wenn wir nicht zur Messe kommen“ ein Schuldgefühl erzeugt.

Ich möchte bezweifeln, dass sich ein solches Schuldgefühl tatsächlich einstellt, und zurückfragen, ob es gegebenenfalls nicht durchaus begründet wäre. Überall da, wo es um personale Beziehungen geht, z.B. einem Menschen gegenüber, der mir seine Liebe schenkt und dessen Liebe ich nicht erwidere, ist m.E. ein Schuldgefühl durchaus angemessen und kann Anstoß für eine Umkehr sein.

Ich orientiere mich bei der oben ausgeführten Aussage an der Mystik Mutter Teresas. Sie hat ja in allen Häusern ihrer Kongregation ein Kruzifix aufhängen lassen mit der Umschrift „I am thirsty“. Darin kommt ihre Auffassung zum Ausdruck, dass Jesus sich nach unserer Antwort auf seine Liebe sehnt. Für Mutter Teresa verwirklicht sich diese Antwort auf dreierlei Weise: im Gebet, im Besuch der Eucharistiefeier und in der Zuwendung zu den Ärmsten der Armen.